Warum du ohne Selbstliebe keine erfüllende Sexualität erleben kannst
Selbstliebe ist in aller Munde. Doch was bedeutet Selbstliebe eigentlich genau? Und was hat es mit Sex zu tun?
Nun, eine ganze Menge!
Wir sind alle traumatisiert, wenn es um unsere Körper und Sexualität geht. Die sozialen Medien, Spielfilme und auch Porno formen auf recht subtile Weise unsere Vorstellung von einem perfekten Körper und von einer perfekten Sexualität. Und meistens gehen diese zwei Dinge auch noch Hand in Hand. Da sehen wir dann wohlgeformte, trainierte Körper bei Mann und Frau. Er legt sich auf sie und nach 3 Minuten sind beide gleichzeitig zum Orgasmus gekommen.
Doch sieht die Realität wirklich so aus?
Wohl kaum.
Wenige von uns haben einen Körper, der denen der Frauen aus Zeitschriften und Katalogen gleicht und trotzdem haben die meisten von uns ein Sexualleben. So weit so gut.
Doch ist unser Sexualleben oft geprägt von diesen unbewussten Vorstellungen, die uns die Medien in die Köpfe gepflanzt haben. Nehmen wir z.B. den Orgasmus. Die meisten Menschen praktizieren Sex mit dem Ziel einen Orgasmus zu erreichen. Denn die Annahme dahinter ist: Ohne Orgasmus war der Sex nicht gut / befriedigend.
Diese Annahme beziehen wir dabei meist auf unseren Partner und nicht so sehr auf uns selbst. (Und hier kommt die Selbstliebe ins Spiel.)
Wir wollen, dass der andere zum Orgasmus kommt, damit wir Bestätigung bekommen, dass der Sex für ihn gut war. Für Männer gilt das umgekehrt genauso, denn: wenn SIE nicht kommt, hat er versagt und sein Ego ist angeknackst.
Frauen (und Männer manchmal auch) gehen dann auch gerne den Weg des „Orgasmus-Vortäuschens“. Die drei häufigsten Gründe dafür sind:
1. Druck zum Orgasmus kommen zu müssen, um ihn nicht zu enttäuschen
2. Langeweile
3. Physischer Schmerz
Wenn ich mich selbst wirklich liebe, dann werde ich während des Geschlechtsverkehrs weder Langeweile noch physischen Schmerz aushalten. Ich werde mit meinem Partner reden und ihn bitten, eine Pause zu machen oder aufzuhören.
Meine Sexualität kann gar nicht erfüllend sein, wenn ich dabei ständig über meine eigenen Grenzen gehe und meine Wünsche & Bedürfnisse nicht formulieren kann.
Selbstliebe bedeutet für mich wortwörtlich „sich selbst zu lieben“. Und zwar körperlich. Ich kann meinem Partner nur sagen, was ich mir im Bett wünsche, wenn ich weiß, was mir gefällt. Wenn ich meine Körperscham abgelegt habe und mit mir selbst intim war. Sexualität beginnt immer mit dem Selbst und nicht mit dem anderen.
Dies ist einer der ersten Ratschläge, die ich meinen Klientinnen gebe, wenn die Sexualität mit dem Partner eingeschlafen oder nicht erfüllend ist.
Werde mit dir selbst intim. Beginne dich selbst zu lieben. Finde heraus, was dir gefällt und gib es dir selbst. Verführe dich selbst und berühre dich genauso, wie du von deinem Liebhaber berührt wollen würdest.
Wenn man diese Praxis wirklich verkörpert, dann verändert sich die Energie, die man ausstrahlt. In der Regel geht die Veränderung deiner Energie auch nicht an deinem Partner vorbei. Und das Feuer der Sexualität kann auf eine ganz neue Art und Weise entfachen.
Leider bringt uns in jungen Jahren niemand bei, wie wir unsere Sexualität gesund erforschen können. Wir verlieren durch unsere verklemmte Gesellschaft eher den Bezug zu unseren Körpern und zu unserer ureigenen Sexualität und versuchen dann einem Idealbild nachzujagen, das es in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Wenn wir älter werden, ist es unsere Aufgabe, selbst Verantwortung für unser Sexualleben zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass unsere Wünsche erfüllt werden. Das erfordert Mut und kontinuierliche Übung. Sich selbst eine gute Liebhaberin zu sein, braucht Zeit. Und das ist auch in Ordnung.
Höre auf, dem anderen auf Biegen und Brechen gefallen zu wollen und dich zu verstellen.
Höre auf, dich mit unrealistischen Bildern aus den Medien zu vergleichen.
Beginne, Sexualität als einen individuellen Lern- & Forschungsraum zu begreifen.
Habe Spaß am Ausprobieren und Entdecken mit dir selbst.
Finde heraus, was dich wirklich in Ekstase versetzt und zelebriere deinen eigenen Körper.
Nutze Selbstbefriedigung als Selbstliebe Praxis, um dir etwas Gutes zu tun.
Und dann: Teile deine Entdeckungen anschließend mit deinem Partner.
Über die Autorin:
Caroline Hopp ist Psychologin, Yoga- und Tantralehrerin. Als Expertin für Körperliebe, Beziehungen und Sexualität unterstützt sie Frauen jeden Alters auf dem Weg zu einem liebevollen Verhältnis zum eigenen Körper und einer erfüllenden Sexualität.
Ihr neues Gruppencoaching für Frauen „L(i)ebe deine Sexualität – A Guided Sensual Sister (s)Exchange“ startet am 14.06. und verhilft Frauen dabei, sich endlich als sexuelles Wesen wahrzunehmen und alle Scham, Schuld & Erwartungen in Bezug auf die weibliche Sexualität abzulegen.
Alle Infos zu ihrer Arbeit und Einzelcoachings:
Website: https://carolinehopp.com
Instagram: https://instagram.com/caroline_hopp
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